Regeln

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Wie bei allen Sportarten gibt es auch im Badminton ein umfangreiches Regelwerk. Die wichtigsten Regeln sollen hier in Kurzform vorgestellt werden.

 

Allgemein

Badminton ist ein Rückschlagspiel, bei dem Punkte erzielt werden, indem der Ball so gespielt wird, dass dieser den Boden des gegnerischen Feldes berührt oder durch den Gegner nicht mehr regelkonform zurückgespielt werden kann.

 

Spielpaarungen

Badminton wird in den Disziplinen EINZEL, DOPPEL (Junge/Junge gegen Junge/Junge bzw. Mädchen/Mädchen gegen Mädchen/Mädchen) und MIXED (Junge/Mädchen gegen Junge/Mädchen) gespielt.

 

Der Federball

Der Federball besteht aus einer Korkbasis die mit einer dünnen Lederschicht überzogen und mit 16 Enten-oder Gänsefedern bestückt ist. Im Spiel- und Turnierbetrieb wird bis zur Altersklasse U13 mit Nylonbällen gespielt.

 

Das Spielfeld

Das Spielfeld ist 13,40 Meter lang, und im Doppelspiel 6,10 Meter und im Einzelspiel 5,18 Meter breit. Das Netz, das in einer Höhe von 1,55 Meter gespannt ist, teilt das Feld in zwei gleich große Hälften. Diese Hälften teilt sich wiederum in das linke und das rechte Aufschlagfeld.

 

 

Zählweise
Mit Beginn der Saison 2006 / 2007 wurde die Zählweise nach dem Ralleypoint-System eingeführt. Die Spielregeln sind nachstehend in Kurzform beschrieben.
Hier kannst du dir die Spielregeln mit erläuternden Zeichnungen als PDF-Dokument herunterladen.

 

Aufschlag

Zu Beginn des Satzes und bei einem geraden Spielstand schlägt der Aufschläger vom rechten Aufschlagfeld auf. Bei ungeradem Spielstand schlägt der Aufschläger vom linken Aufschlagfeld auf. Wenn der Aufschläger den Ballwechsel gewinnt, gewinnt der Aufschläger einen Punkt und schlägt erneut aber jetzt vom anderen Aufschlagfeld auf. Wenn der Rückschläger den Ballwechsel gewinnt, gewinnt der Rückschläger einen Punkt und erhält zusätzlich das Aufschlagrecht.

 

Spielsystem und Spielende

  • Ein Spiel besteht aus zwei Gewinnsätzen bis 21 Punkte. (Best of three)
  • Die Seite, welche einen Ballwechsel gewinnt, erhält einen Punkt.
  • Ab dem Spielstand 20-beide gewinnt die Seite den Satz, welche 2 Punkte Vorsprung hat.
  • Beim Spielstand 29-beide gewinnt die Seite den Satz, welche zuerst den 30. Punkt gewinnt.
  • Die Seite, welche einen Satz gewinnt, schlägt im folgenden Satz zuerst auf.

 

Pausen und Seitenwechsel

  • Sobald die führende Seite 11 Punkte erreicht hat, erfolgt eine Pause von maximal 60 Sekunden.
  • Zwischen 2 Sätzen ist eine Pause von bis zu 2 Minuten erlaubt.
  • Im dritten Satz wechseln die Spieler die Feldseite, sobald eine Seite 11 Punkte erreicht hat.

 

Aufschlag in den Doppeldisziplinen

Es gibt nur einen Aufschläger im Doppel. Das Aufschlagrecht wechselt zwischen den Spielern. Zu Beginn des Satzes und bei einem geraden Spielstand schlägt der Aufschläger vom rechten Aufschlagfeld auf. Bei ungeradem Spielstand schlägt der Aufschläger vom linken Aufschlagfeld auf. Wenn die aufschlagende Seite einen Ballwechsel gewinnt, gewinnt die aufschlagende Seite einen Punkt und derselbe Aufschläger schlägt erneut aber jetzt vom anderen Aufschlagfeld auf. Wenn die rückschlagende Seite einen Ballwechsel gewinnt, gewinnt die rückschlagende Seite einen Punkt und erhält zusätzlich das Aufschlagrecht. Der Spieler der rückschlagenden Seite, welcher zuletzt aufgeschlagen hat, verbleibt im selben Aufschlagfeld, von wo er zuletzt aufgeschlagen hat. Sein Partner hat die jeweils andere Position einzunehmen. Die Spieler wechseln so lange nicht ihr jeweiliges Aufschlagfeld bis sie als aufschlagende Seite einen Punkt gewinnen. Sollte eine Verwechslung des Aufschlagfeldes erkannt werden, so ist der Fehler umgehend zu berichtigen. (Der aktuelle Spielstand bleibt bestehen).

 

Wiederholungen

Wiederholungen eines Ballwechsels erfolgen wenn:

  • Der Aufschläger den Aufschlag durchführt bevor der Rückschläger bereit ist.
  • Ein unvorhergesehendes oder unbeabsichtigtes Ereigns eingetreten ist.
  • Keine Einigkeit über darüber besteht ob ein Ball im Aus gelandet ist.
  • Sportgeräte an der Decke der Sporthalle mit dem Ball getroffen werden.

 

Fehler

Fehler bedeuten immer einen Punkt für den Gegner. Fehler sind:

  • Beim Aufschlag wird der Ball höher als Taillienhöhe des Aufschlagenden vom Schläger getroffen.
  • Im Augenblick des Aufschlages zeigt der Schlägerschaft nicht erkennbar abwärts, wobei sich der gesamte Schlägerkopf nicht deutlich unterhalb der Schlaghand befindet.
  • Der Ball fällt beim Aufschlag nicht in das diagonal gegenüberliegende Annahmefeld (Linien zählen zum Feld).
  • Der Aufschlagende oder Annehmende steht bei Aufschlagausführung nicht im richtigen Feld. (Berühren der Linien mit dem Fuß ist ein Fehler)
  • Der Ball fällt während des Spiels auf den Boden, wird unter das Netz geschlagen, berührt die Decke, Körper oder Kleidung eines Spielers.
  • Spieler oder Schläger berühren das Netz.
  • Der Ball wird angehalten, geworfen oder mehrmals getroffen.
  • Der Gegner wird behindert.

 

 

Ein Badmintonspieler sollte verfügen über die Ausdauer eines Marathonläufers, die Schnelligkeit eines Sprinters, die Sprungkraft eines Hochspringers, die Armkraft eines Speerwerfers, die Schlagstärke eines Schmiedes, die Gewandtheit einer Artistin, die Reaktionsfähigkeit eines Fechters, die Konzentrationsfähigkeit eines Schachspielers, die Menschenkenntnis eines Staubsaugervertreters, die psychische Härte eines Arktisforschers, die Nervenstärke eines Sprengmeisters, die Rücksichtslosigkeit eines Kolonialherren, die Besessenheit eines Bergsteigers sowie über die Intuition und Phantasie eines Künstlers.
Weil diese Eigenschaften so selten in einer Person versammelt sind, gibt es so wenig gute Badmintonspieler.

Martin Knupp im Yonex Badminton Jahrbuch 1986