Nachruf zum Tode von Fritz Holl
Fritz Holl wurde am 15. August 1938 geboren und kam 1945 im Alter von 7 Jahren als Flüchtling mit seiner Mutter, seiner älteren Schwester und seinem jüngeren Bruder aus Ostpreußen nach Henstedt-Ulzburg. Schon 1947 begann Fritz Holl im damaligen VFR Alsterquelle im Verein Fußball zu spielen. Gemeinsam mit seinem Freund Heinz Papenhagen, der ihm auf der Delegiertenversammlung des SV Henstedt-Ulzburg im Jahr 2020 zu seiner Ehrenmitgliedschaft nach 50 Jahren Vereinstreue mit einer Laudatio die Ehre erwies. Fritz Holl war von Anfang an dabei. Zunächst als Spieler aber dann schon bald auch als Trainer, Betreuer und Vereinsfunktionär. Aus dem VFR Alsterquelle wurde der SV Henstedt-Rhen aber Fritz Holl blieb Fritz Holl und dem Verein treu. Er kümmerte sich vor allem um Jugendliche und Senioren, die Spaß am Sport hatten und nicht unbedingt für Leistungsmannschaften in Frage kamen. So übernahm er z.B. die Verantwortung für 2. und 3. B-Jugendmannschaften oder 3. und 4. Seniorenmannschaften, die sonst niemand übernehmen wollte. Lange Zeit war er Fußballobmann beim SV Henstedt-Rhen und hat auch aktiv als Schiedsrichter für seinen Verein zur Pfeife gegriffen. Fritz Holl war bei sämtlichen Vereinsfusionen dabei, bis aus den drei Stammvereinen MTV Henstedt, FC Union Ulzburg und SV Henstedt-Rhen der SV Henstedt-Ulzburg entstand. In seinem Wohnzimmer steht ein goldener Fußballschuh, den er für 27 Treffer in nur einer Serie der 2. Männermannschaft des SV Henstedt-Rhen erhielt. Im Jahr 2018 verlängerte Fritz Holl im Alter von 80 Jahren seine Trainer B-Lizenz in Malente. Er ist Träger des Jugendbetreuer-Ehrenabzeichens des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes in Bronze, Silber und Gold sowie der Ehrennadel des Kreisfußballverbandes Segeberg in Anerkennung seiner Verdienste um den Fußballsport. Und schließlich erhielt Fritz Holl 2018 die goldene Vereinsnadel für seine 50-jährige Treue zum SVHU. Man hätte Fritz Holl auch für 50-jährige Trainertätigkeit im Verein ehren können oder gar müssen. Fritz Holl fiel durch seine Bescheidenheit und immer freundliche Art auf. Seine E-Mails an die Geschäftsstelle unterschrieb er die letzten Jahre immer mit „Der alte Fritz“. Einer seiner Leitsprüche, so Heinz Papenhagen in seiner Laudatio, lautete: „Manchmal reicht es schon ein bisschen aus dem Rahmen zu fallen, um den Tag zu deinem Glückstag zu machen: Schlafe lange, lebe wild, nimm es leicht, lächle viel und singe laut „I am what I am“.
Fritz Holl verstarb im Alter von 84 Jahren nach langer Krankheit am 1. Weihnachtstag friedlich in den Armen seiner Familie. Sein bemerkenswertes Wirken für den Sport bleibt unvergessen und ist vorbildlich für den ehrenamtlichen Einsatz im Sport und für die Menschen im Sport.